Der ge­ni­a­le So­cken-Work­shop

Per­fek­te So­cken für jeden Fuß, das Stan­dard­werk.

Ewa Jos­tes und Ste­pha­nie van der Lin­den.
1. Aufl., über­a­rb. und erw. Neu­ausg., 208 S., 29 cm + 1 DVD-Video, Stutt­gart: Frech­ver­lag 2014.

Ich kann So­cken stri­cken und tue das seit mehr als 20 Jah­ren oft und gern. Warum ich mir den­noch die über­a­r­bei­te­te und er­wei­ter­te Neu­aus­ga­be des Stan­dard­wer­kes zu­ge­legt habe, ist schnell er­klärt. Es war reine Neu­gier. Neu­gier dar­auf, was man zwi­schen Bünd­chen, Ferse und Spit­ze sonst noch mit den Na­deln und aus den So­cken ma­chen kann. Und ich muss sagen, ich wurde nicht ent­täuscht. Das Buch ist GE­NI­AL, so­wohl in­halt­lich als auch von der gra­fi­schen Um­set­zung her.

Die Re­gis­ter­fa­r­ben der elf Ka­pi­tel fin­den sich in den Fa­r­ben der dort be­han­del­ten So­cken wie­der. So wer­den bei­spiels­wei­se die Strick-Ba­sics an hell­blau­en So­cken, die An­schlä­ge an gel­ben und die Spit­zen an grü­nen So­cken­mo­del­len aus­führ­lich in Wort und Bild er­läu­tert. Das macht beim Lesen nicht nur gro­ßen Spaß, son­dern ist auch äu­ßerst prak­tisch beim Zu­recht­fin­den.

Neben Rand­no­ti­zen zu „zu­sätz­li­chen Tipps und Tricks für noch bes­se­res Ge­lin­gen“ gibt es immer wie­der auch „wich­ti­ge Hin­wei­se, die un­be­dingt be­ach­tet wer­den soll­ten“ und na­tür­lich ge­ge­be­nen­falls den Ver­weis auf die bei­lie­gen­de DVD, auf der be­stimm­te Tech­ni­ken ein­ge­hend ge­zeigt und er­klärt wer­den.

„Al­ler An­fang ist leicht!“ heißt es im Basic-Ka­pi­tel und so habe ich mich gleich an die Spi­ral­so­cke ge­macht. Ganz ein­fach ohne Ferse soll sie sein und sich dem Fuß an­pas­sen. Genau das Rich­ti­ge für schnell­wach­sen­de Kin­der­fü­ße, wie ich sie be­stri­cken woll­te. Was soll ich sagen? Ich muss­te mehr­mals auf­tren­nen, denn ich habe mich immer wie­der ver­zählt. Was nicht am Buch liegt, son­dern schlicht am un­kon­zen­trier­ten „Ne­ben­her­stri­cken“, wie ich es seit vie­len Jah­ren prak­ti­zie­re. Feh­ler las­sen sich bei die­sem Mo­dell eben nicht re­tu­schie­ren.

Das Dreh­bünd­chen, das ich da­nach aus­pro­bier­te, ge­lang da­ge­gen auf An­hieb sehr an­spre­chend und als nächs­tes kommt si­cher­lich das Saum­bünd­chen, das ich auch gerne ein­mal bei Ba­by­schuh­chen aus­pro­bie­ren will, für die es im Buch üb­ri­gens auch eine An­lei­tung gibt.

Wegen der enor­men Ab­wechs­lung, die man durch die Wahl aus­ge­fal­le­ner Bünd­chen oder das Stri­cken von Mus­tern er­reicht, habe ich sogar wie­der Lust be­kom­men, ein­fa­r­bi­ge So­cken zu stri­cken.

Über­rascht war ich von der Fülle der Mög­lich­kei­ten An­schlä­ge, Fer­sen und Spit­zen zu ar­bei­ten, und nach­dem ich die DVD ge­schaut habe, lös­ten sich ei­ni­ge Knöt­chen im Hirn, die die Lek­tü­re des Bu­ches hin­ter­las­sen hatte. Das mo­ti­viert zu­sätz­lich, meine aus­ge­tre­te­nen So­cken­pfa­de hin und wie­der zu ver­las­sen und etwas Neues aus­zu­pro­bie­ren. Etwa So­cken auf Rund­s­trick­na­deln zu fer­ti­gen oder von der Spit­ze her zu be­gin­nen. Als nächs­tes kommt aber auf jeden Fall die Spi­ral­so­cke noch ein­mal auf die Nadel. Wäre doch ge­lacht, wenn die mir nicht ge­lin­gen würde.

Die­ses Buch ist ge­ni­al – für An­fän­ger wie für Fort­ge­schrit­te­ne!