Suppen – Rund um die Welt
Mirko Reeh und Barbara Stromberg, Frankfurt 2018.
148 Seiten, 14,90 €
Was für eine charmante Idee von Mirko Reeh, die geneigte Leserschaft, interessierte Kochbegeisterte und vor allem Genießerinnen und Genießer mit Suppen durch die Welt zu führen!
Frei nach dem Motto: Gute Suppen kommen nicht aus der Tüte, sondern aus aller Herren Länder.
Allerdings empfehle ich sehr dringend, nicht sofort zu den Rezepten zu blättern, sondern sich Zeit für die vorangestellten historischen Suppenbetrachtungen zu nehmen. Diese sind nicht nur akribisch recherchiert und mit dem einen oder anderen wirklich überraschenden Fun Fact garniert, sondern ein weiteres Mal unnachahmlich humorvoll getextet von Barbara Stromberg. Beispiel gefällig?
Thema Blutsuppe der Spartaner: „Ich kann mir vorstellen, dass man nach einem solchen Mahl das Bedürfnis hat, wie im Rausch auf einen Gegner einzudreschen.“
Das erste der Rezepte ist dann auch tatsächlich eines, dem man im Zweistromland um 1700 v. Chr. Ziegenblut zugegeben hat. Im 21. Jahrhundert wird die wahrscheinlich älteste Suppe der Welt vermutlich ohne diese Zutat auskommen (müssen).
Ansonsten finden sich, angefangen von urdeutschen Kartoffelsuppen über spanisches Gazpacho, Borschtsch- und Soljanka, neben Bouillabaisse und Mulligatawny Soup (der Fun Fact wird an dieser Stelle nicht verraten) viele überraschende Kombinationen, wie Kokos-Lauchsuppe oder die australische Karotten-Mandarinen-Suppe.
Wie immer bei Mirko Reeh ist auch dieses Kochbuch eines mit ganz viel Mehrwert, erzählt es doch die Menschheitsgeschichte quasi löffelweise.