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Schön, dass Sie hier her­ein­le­sen!
Auf die­ser Seite er­zäh­le ich in der Haupt­sa­che etwas über aus­ge­wähl­te Bü­cher. Gern haben sie etwas mit mei­nen Hob­bies zu tun. Schau­en Sie doch ein­mal!

Eng­lisch ler­nen mit The Groo­ves. Best Of

Eva Bran­de­cker (Autor), Die­ter Bran­de­cker (Spre­cher), di­gi­tal pu­blis­hing AG (Ver­lag)

Seit lan­gem woll­te ich mein Eng­lisch auf­fri­schen. Immer fehl­ten Zeit und Ge­le­gen­heit – viel­leicht auch der wirk­li­che Wille. Nun flat­ter­te eine Ein­la­dung ins Haus zu einem Fest mit über­wie­gend eng­lisch­spra­chi­gen Gäs­ten. Ein Volks­hoch­schul­kurs pass­te zeit­lich nicht mehr rein, die CD Eng­lisch ler­nen mit The Groo­ves. Best Of schon. Die al­ler­meis­ten Vo­ka­beln der ein­fa­chen Di­a­lo­ge hatte ich noch im Kopf. Satz­me­lo­die und Aus­spra­che und teil­wei­se wit­zi­ge For­mu­lie­run­gen, die ich bis­her nicht kann­te, die aber si­cher recht hübsch an­zu­wen­den sind, setz­ten sich als­bald eben­falls dort fest.
Die Groo­ves ma­chen das mög­lich, denn die mit Musik un­ter­leg­ten und teil­wei­se rhyth­misch vor­ge­tra­ge­nen Di­a­log­tei­le brin­gen rich­tig viel Spaß. Das hört man den Spre­chern an und das merkt man auch sel­ber!

Hör­buch-Dow­n­load
Spiel­dau­er: 1 Stun­de und 2 Mi­nu­ten
For­mat: Hör­buch-Dow­n­load
Ver­si­on: Un­ge­kürz­te Aus­ga­be
Ver­lag: di­gi­tal pu­blis­hing AG

Nimm’s mit, Trans­por­ta­ble Ge­rich­te für Büro, Schu­le & Pick­nick

„Selbst­ge­mach­tes schmeckt oft bes­ser als Ge­kauf­tes“ heißt es in dem prak­ti­schen Büch­lein „Nim­m’s mit“, das die Stif­tung Wa­ren­test be­reits 2015 her­aus­ge­ge­ben hat. Ich un­ter­schrei­be diese These so­fort und frage mich gleich­zei­tig, warum mir diese in­ter­es­san­te Hand­rei­chung erst heute auf den Tisch kommt. Bei den Vor­be­rei­tun­gen für Pick­nick, Aus­flug oder Schul­ver­pfle­gung kön­nen einem ir­gend­wann die Ideen aus­ge­hen. Doch ehe man den un­ver­wüst­li­chen Nu­del­sa­lat ein wei­te­res Mal ein­packt, lohnt sich ein Blick in diese feine Re­zep­te­samm­lung, die neben Ge­rich­ten mit Fleisch auch Na­sche­rei­en, Ve­ge­ta­ri­sches, Ve­ga­nes und sogar Sup­pen zum Mit­neh­men be­in­hal­tet.
Be­mer­kens­wert in­ter­na­ti­o­nal sind die Vor­schlä­ge und es liegt wohl in der Natur der Sache, dass sich recht viele asia­ti­sche Zu­ta­ten und Ge­rich­te fin­den las­sen. Nicht um­sonst sind Ja­pa­ner die Meis­ter im Pau­sen­bo­xen­pa­cken. Apro­pos Boxen; Tipps, wie man die Köst­lich­kei­ten schad­los und plas­tik­frei in wie­der­ver­wend­ba­ren oder sogar in ess­ba­ren Ge­fä­ßen trans­por­tie­ren oder ser­vie­ren kann, gibt es oben­drein. Da macht das Sel­ber­ma­chen gleich noch mehr Spaß.

Ge­bun­de­ne Aus­ga­be: 176 Sei­ten
Ver­lag: Stif­tung Wa­ren­test (10. März 2015)
Spra­che: Deutsch
ISBN-10: 386851418X

Is­ra­el – Ku­li­na­ri­sche Reise mit Mirko Reeh.

Koch­bü­cher blät­te­re ich in aller Regel erst ein­mal durch, lasse die Bil­der wir­ken und über­flie­ge die Re­zep­te. Bei die­sem Buch war das an­ders. Aus dem Quer­le­sen wurde ganz schnell ein Fest­le­sen – auch in den Re­zep­ten, aber vor allem in den vor­an­ge­stell­ten Tex­ten, die auf so an­ge­neh­me Weise das Be­son­de­re der is­ra­e­li­schen Küche be­schrei­ben.
Mit der Au­to­rin Ba­r­ba­ra Strom­berg hat sich Mirko Reeh zum wie­der­hol­ten Mal eine Part­ne­rin an seine Seite ge­holt, die es ver­steht, die Ge­gen­sät­ze die­ses jun­gen Staa­tes, die sich in den na­tür­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten eben­so fin­den, wie in sei­ner so un­ter­schied­li­chen Be­völ­ke­rung, mit deren Glau­bens­rich­tun­gen und Er­näh­rungs­ge­wohn­hei­ten, kurz­wei­lig und doch tief­grün­dig zu be­leuch­ten.
Die ge­mein­sa­me Küche der Is­ra­e­lis gibt es erst seit einem reich­li­chen hal­b­en Jahr­hun­dert. Doch die Ein­wan­de­rer, die aus allen Ecken der Welt her­bei­ström­ten, hat­ten das Le­ckers­te aus ganz Eu­r­o­pa und der Welt im Ge­päck. Viele der Ge­rich­te fin­den sich in die­sem Buch, das den­noch viel mehr ist als eine schlich­te Re­zept­samm­lung mit Bil­dern.

Ta­schen­buch: 160 Sei­ten
Ver­lag: Books on De­mand; Auf­la­ge: 1 (21. April 2017)
Spra­che: Deutsch
ISBN-10: 3743109913
14,90 Euro

Der ge­ni­a­le So­cken-Work­shop

Per­fek­te So­cken für jeden Fuß, das Stan­dard­werk.

Ewa Jos­tes und Ste­pha­nie van der Lin­den.
1. Aufl., über­a­rb. und erw. Neu­ausg., 208 S., 29 cm + 1 DVD-Video, Stutt­gart: Frech­ver­lag 2014.

Ich kann So­cken stri­cken und tue das seit mehr als 20 Jah­ren oft und gern. Warum ich mir den­noch die über­a­r­bei­te­te und er­wei­ter­te Neu­aus­ga­be des Stan­dard­wer­kes zu­ge­legt habe, ist schnell er­klärt. Es war reine Neu­gier. Neu­gier dar­auf, was man zwi­schen Bünd­chen, Ferse und Spit­ze sonst noch mit den Na­deln und aus den So­cken ma­chen kann. Und ich muss sagen, ich wurde nicht ent­täuscht. Das Buch ist GE­NI­AL, so­wohl in­halt­lich als auch von der gra­fi­schen Um­set­zung her.

Die Re­gis­ter­fa­r­ben der elf Ka­pi­tel fin­den sich in den Fa­r­ben der dort be­han­del­ten So­cken wie­der. So wer­den bei­spiels­wei­se die Strick-Ba­sics an hell­blau­en So­cken, die An­schlä­ge an gel­ben und die Spit­zen an grü­nen So­cken­mo­del­len aus­führ­lich in Wort und Bild er­läu­tert. Das macht beim Lesen nicht nur gro­ßen Spaß, son­dern ist auch äu­ßerst prak­tisch beim Zu­recht­fin­den.

Neben Rand­no­ti­zen zu „zu­sätz­li­chen Tipps und Tricks für noch bes­se­res Ge­lin­gen“ gibt es immer wie­der auch „wich­ti­ge Hin­wei­se, die un­be­dingt be­ach­tet wer­den soll­ten“ und na­tür­lich ge­ge­be­nen­falls den Ver­weis auf die bei­lie­gen­de DVD, auf der be­stimm­te Tech­ni­ken ein­ge­hend ge­zeigt und er­klärt wer­den.

„Al­ler An­fang ist leicht!“ heißt es im Basic-Ka­pi­tel und so habe ich mich gleich an die Spi­ral­so­cke ge­macht. Ganz ein­fach ohne Ferse soll sie sein und sich dem Fuß an­pas­sen. Genau das Rich­ti­ge für schnell­wach­sen­de Kin­der­fü­ße, wie ich sie be­stri­cken woll­te. Was soll ich sagen? Ich muss­te mehr­mals auf­tren­nen, denn ich habe mich immer wie­der ver­zählt. Was nicht am Buch liegt, son­dern schlicht am un­kon­zen­trier­ten „Ne­ben­her­stri­cken“, wie ich es seit vie­len Jah­ren prak­ti­zie­re. Feh­ler las­sen sich bei die­sem Mo­dell eben nicht re­tu­schie­ren.

Das Dreh­bünd­chen, das ich da­nach aus­pro­bier­te, ge­lang da­ge­gen auf An­hieb sehr an­spre­chend und als nächs­tes kommt si­cher­lich das Saum­bünd­chen, das ich auch gerne ein­mal bei Ba­by­schuh­chen aus­pro­bie­ren will, für die es im Buch üb­ri­gens auch eine An­lei­tung gibt.

Wegen der enor­men Ab­wechs­lung, die man durch die Wahl aus­ge­fal­le­ner Bünd­chen oder das Stri­cken von Mus­tern er­reicht, habe ich sogar wie­der Lust be­kom­men, ein­fa­r­bi­ge So­cken zu stri­cken.

Über­rascht war ich von der Fülle der Mög­lich­kei­ten An­schlä­ge, Fer­sen und Spit­zen zu ar­bei­ten, und nach­dem ich die DVD ge­schaut habe, lös­ten sich ei­ni­ge Knöt­chen im Hirn, die die Lek­tü­re des Bu­ches hin­ter­las­sen hatte. Das mo­ti­viert zu­sätz­lich, meine aus­ge­tre­te­nen So­cken­pfa­de hin und wie­der zu ver­las­sen und etwas Neues aus­zu­pro­bie­ren. Etwa So­cken auf Rund­s­trick­na­deln zu fer­ti­gen oder von der Spit­ze her zu be­gin­nen. Als nächs­tes kommt aber auf jeden Fall die Spi­ral­so­cke noch ein­mal auf die Nadel. Wäre doch ge­lacht, wenn die mir nicht ge­lin­gen würde.

Die­ses Buch ist ge­ni­al – für An­fän­ger wie für Fort­ge­schrit­te­ne!

Sara Ask, Lisa Björ­bo – Das Ve­ggie-Fa­mi­li­en­koch­buch

Land­wirt­schafts­ver­lag, 2015 (aus dem Schwe­di­schen von Chris­ti­ne Hein­zi­us)

Heute hat es das Ve­ggie-Fa­mi­li­en­koch­buch nach ei­ni­gen Tagen in der Küche bis auf mei­nen Schreib­tisch ge­schafft – für eine Buch­be­spre­chung.

Un­se­re erste Be­geg­nung fand an einem Sonn­tag­mor­gen statt als der Rest der Fa­mi­lie, die schon seit ge­rau­mer Zeit von mir vor­wie­gend ve­ge­ta­risch be­kocht wird, noch schlief und wir es uns ge­mein­sam auf dem Sofa ge­müt­lich mach­ten. Das Co­ver­fo­to − fri­sches Ge­mü­se, roh und ver­a­r­bei­tet wie ab­sichts­los ver­streut auf gro­ben Holz­bret­tern − ge­fällt mir fast so gut, wie das Bild der bei­den Au­to­rin­nen Sara Ask und Lisa Björ­bo im In­nen­teil. Freund­lich, offen und viel­leicht sogar ein wenig ver­schmitzt schau­en sie mich an, und ge­nau­so lesen sich auch ihre Texte, die den ein­zel­nen Ka­pi­teln vor­an­ge­stellt sind und die Re­zep­te be­glei­ten − ganz ohne er­ho­be­nen Zei­ge­fin­ger und Bes­ser­wis­se­rei. Wenn­gleich es si­cher ein Ver­dienst der Über­set­ze­rin Chris­ti­ne Hein­zi­us ist, den sym­pa­thisch-lo­cke­ren Plau­der­ton der bei­den Schwe­din­nen auch im Deut­schen er­leb­bar zu ma­chen.
Nach den sehr ein­leuch­ten­den „9 Grün­den häu­fi­ger ve­ge­ta­risch zu essen“ (Wie sym­pa­thisch, nicht auf Teu­fel komm her­aus noch einen 10. er­fin­den zu wol­len ;)) gibt es „Fra­gen und Ant­wor­ten zum Buch“, die mir per­sön­lich be­son­ders in Hin­blick auf Pro­te­i­ne eine Menge Er­kennt­nis­ge­winn brach­ten.

Dann fol­gen die ein­zel­nen Ka­pi­tel, die sich prak­ti­scher­wei­se genau am Fa­mi­lie­n­all­tag ori­en­tie­ren, der wie wir alle wis­sen, im Grun­de aus vier Kom­po­nen­ten be­steht: 1. Chaos (schnel­le Re­zep­te), 2. Nor­ma­ler All­tag (All­tags­re­zep­te), 3. End­lich Wo­chen­en­de! (Wo­chen­en­dre­zep­te) und 4. Süßes und Fin­ger­food. Den ein­zel­nen Ka­pi­teln sind zau­ber­haf­te Bild­col­la­gen vor­an­ge­stellt, auf denen man immer wie­der Neues ent­deckt.

Das trifft im Üb­ri­gen auch und be­son­ders auf die Re­zep­te zu. Ko­kos­milch, süße Chi­lis­au­ce oder Garam Ma­sa­la fan­den sich bis­her in un­se­rem Vor­rats­schrank nicht und kamen so­fort auf die Ein­kaufs­lis­te. Das Ki­cher­erb­sen­cur­ry mit Erd­nuss­but­ter und Li­met­ten hat es mir so­fort an­ge­tan, wie auch das Cre­mi­ge Ma­sa­la, ein wür­zi­ger in­di­scher Ein­topf mit Boh­nen, oder die Scho­ko­la­den­mous­se auf der Grund­la­ge von rei­fen Avo­ca­dos.

Pro­biert haben wir be­reits Ap­fel­pfann­ku­chen mit einer in­ter­es­san­ten Mi­schung aus 60 % Wei­zen­mehl Typ 1015 und 40 % Rog­gen­mehl Typ 1150, die aus­ge­spro­chen le­cker waren, sich in der Pfan­ne al­ler­dings recht stör­risch ver­hiel­ten. Mög­li­cher­wei­se lag das am Honig, den ich, ent­ge­gen der Re­zep­t­an­ga­ben, mutig un­ter­ge­mischt hatte. Die Nuss­pas­ta mit Möh­ren hin­ge­gen er­freu­te nicht nur die Esser, son­dern auch die Kö­chin.

Apro­pos Freu­de, die wer­den auch jene Zeit­ge­nos­sen am Ve­ggie-Fa­mi­li­en­koch­buch haben, die sich für eine ve­ga­ne Le­bens­wei­se ent­schie­den haben, denn sämt­li­che Re­zep­te sind mit Hin­wei­sen für eine ve­ga­ne Zu­be­rei­tungs­va­ri­a­n­te ver­se­hen.

Im Üb­ri­gen scheint die Re­zep­t­aus­wahl we­ni­ger schwe­disch als viel­mehr aus­ge­spro­chen in­ter­na­ti­o­nal. So fin­den sich neben ei­ni­gen Pasta-Re­zep­ten auch ori­en­ta­lisch an­mu­ten­de Ge­rich­te, Früh­lings­rol­len, Ta­co­bur­ger, Meze, Pad Thai und Chili.

Mit die­sem bun­ten und fröh­li­chen Koch­buch in der Hand kann der Herbst gerne kom­men. Wir be­geg­nen ihm hier mit Ro­te­bee­te­ri­sot­to, mit Man­del­klöß­chen und Kar­tof­fel­pfann­ku­chen aus dem Ofen.